Schlechte Noten – ab vors Gericht

Luzerner Schulen kämpfen mit immer mehr Klagen

Sind die Noten nicht wie gewünscht, gehen immer mehr Eltern vor Gericht. (Bild: Symbolbild: Unsplash/Jeswin Thomas)

Schüler und deren Eltern, die mit einem Entscheid ihrer Schule nicht zufrieden sind, ziehen zunehmend vor Gericht. Auch der Kanton Luzern spürt diese Tendenz.

Die Schulen im Kanton Luzern müssen sich mehr und mehr mit Beschwerden befassen. Nicht selten schalten Eltern dabei Anwälte ein. 2018 verbuchte das Luzerner Bildungsdepartement noch 66 Fälle, in welchen sich Eltern oder volljährige Schülerinnen gegen Entscheide ihrer Schule wehrten. 2023 waren es schon beinahe hundert.

In vielen Fällen handelt es sich um Verwaltungsbeschwerden, bei welchen die Betroffenen etwa eine Disziplinarmassnahme nicht gutheissen. Oft geht es aber vor allem um eines: Noten – beziehungsweise «Leistungsbeurteilungen».

Von der Primarschule bis zur Kanti dasselbe

Regula Huber, Mediensprecherin des kantonalen Bildungs- und Kulturdepartements, sagt auf Anfrage der «Luzerner Zeitung», dass prozentual alle Schulstufen gleichermassen von solchen Einsprachen betroffen seien. «Seit 2019 liegt die Zahl der Beschwerden durchschnittlich immer über 80», führt sie aus.

Solche Fälle sind für Eltern oder volljährige Kinder trotz des vermehrten Auftretens nur höchst selten mit Erfolg gekrönt. Eine Juristin schätzte gegenüber dem «Tages-Anzeiger» letzten Monat, dass gerade einmal jeder zehnte Schulrechtsfall im Sinne der Kläger verlaufe. Meistens behalten die Schulen recht – und die Eltern bleiben auf den Verfahrenskosten sitzen.

Diese Tendenz hin zur Klage ist nicht nur in Luzerner Schulen zu spüren. Auch im Kanton Zug ziehen Eltern vermehrt gegen Bildungseinrichtungen vor Gericht. Aufsehen erregte etwa der Fall eines Kantischülers, der wegen schlechter Noten von der Schule flog. Seine Eltern gingen bis vor Bundesgericht (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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