Einseitig zu Covid-Massnahmen

Luzerner Professor wegen Vorträgen in der Kritik

Die Universität sieht kein Problem in den Vorträgen von Beck. (Bild: Emanuel Ammon / Aura)

An der Uni Luzern hält ein Versicherungsökonom Vorträge zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Dies scheinbar sehr einseitig. Die Uni sieht darin kein Problem.

Von Corona-Skeptikern beklatscht – so tituliert die «Luzerner Zeitung» die Vortragsreihe von Konstantin Beck, Professor für Versicherungsökonomie der Universität Luzern.

Zum zweiten Mal trat er an der Uni Luzern auf, mit einseitigen Vorträgen unter Berufung auf dubiose Quellen. 2020 machte Beck schon einmal Schlagzeilen wegen eines Buches, in dem sie den während der Pandemie bekannten Epidemiologe Christian Althaus mit Vorwürfen eindeckten (zentralplus berichtete).

Wie die Luzerner Zeitung schreibt, scheint er nun seine Ansichten auch in der Vorlesungsreihe «Aufarbeitung der Covid-19-Politik» kundzutun. Die Zeitung hat sich die Vorträge angehört.

Zwar habe Beck darauf hingewiesen, dass die Vorlesungsreihe keine Plattform sei, um sich über die letzten drei Jahre aufzuregen. Der Professor habe sich dennoch kleine Sticheleien und Seitenhiebe gegen die Impfung nicht nehmen lassen. So habe er die Impfung der ersten Luzerner Seniorin mit einer gehörigen Portion Ironie kommentiert.

Beck versuche in seinen Vorlesungen den Schweizer Geburtenrückgang auf Nebenwirkungen der Covid-19-Impfung zurückzuführen, schreibt die «Luzerner Zeitung». Hierbei soll er unter anderem dubiose Quellen verwendet, ausschlaggebende Studien ignoriert und Daten aus ihrem Kontext genommen haben. Beispielsweise zitierte er die amerikanische Verschwörungstheoretikerin Naomi Wolf.

Beck weist Vorwürfe zurück

Der Versicherungsökonom weist die Einseitigkeitsvorwürfe zurück. In der «Luzerner Zeitung» wird er wie folgt zitiert: «Auch wenn zu diversen strittigen Punkten viele Gegenstudien existieren, was wäre damit gewonnen? Es gab schon immer Studien und Gegenstudien. Der Erkenntnisgewinn für das Vorlesungspublikum muss doch sein, Methoden an die Hand zu bekommen, wie ein vernünftiger Studienvergleich vorgenommen werden kann.»

Der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Luzern verweist gegenüber der Zeitung auf die spezifische Expertise Becks. Die Dozenten können ausser bei Pflichtveranstaltungen die Themen ihrer Vorlesungen eigenmächtig bestimmen, heisst es weiter. Die Uni sehe keine Probleme mit der Vorlesungsreihe, solange die interne Evaluation dieser keine Warnleuchten aufblinken lasse, erklärte der Dekan.

Verwendete Quellen
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