Drei Wochen vor Schulbeginn

Lehrermangel im Kanton Luzern: Zeit rennt

Gibt es bald grössere Klassen, weil Lehrermangel herrscht? (Bild: Symbolbild: Unsplash/CDC)

Längst sind nicht alle Stellen an den Volksschulen besetzt – im Kanton Luzern herrscht Lehrermangel. Drei Wochen vor Schulbeginn werben darum viele Schulen noch um Lehrerinnen.

Anfang Juli waren im Kanton Luzern noch rund 35 Stellen für Lehrpersonal unbesetzt. Das zeigt der Blog des kantonalen Bildungs- und Kulturdepartements. Inzwischen konnten die Schulen wohl einige davon besetzten. Doch sowohl in der Stadt Luzern und der Agglomeration als auch auf dem Land weibeln sie noch immer um Personal.

Dieses Jahr fehlt es insbesondere an Lehrpersonen für Daz (Deutsch als Zweitsprache), für Integrierte Förderung und für Integrative Sonderschulung, wie dem Blog zu entnehmen ist.

Inserate in Deutschland und Österreich

Klar ist aber: Der Kanton konnte in den letzten Monaten reichlich Fachkräfte anstellen. So waren es Mitte März noch 260 unbesetzte Stellen. Dass so viele Lehrpersonen angestellt werden konnten, hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass der Kanton Stelleninserate in Deutschland und Österreich schaltet.

Wie erfolgreich diese Massnahme jedoch konkret war, ist noch nicht klar. Die Dienststelle Personal erfasse die Nationalität der Lehrpersonen nicht separat. «Wir werden aber nach den Sommerferien, wenn deren Personal wieder vor Ort ist, dieser Frage nachgehen, da wir wissen möchten, ob die im Ausland geschalteten Inserate Wirkung zeigten», schreibt Martina Krieg, Leiterin der Dienststelle Volksschulbildung, auf Anfrage.

Kein Stadt-Land-Graben

Anders als in den letzten Jahren zeige sich aktuell keinen Unterschied zwischen dem Lehrermangel in Stadt- und Landregionen. So seien beispielsweise auch in Luzern und Kriens noch einige Stellen unbesetzt.

Wieso es dieses Jahr keinen Stadt-Land-Graben gibt, kann sich die Dienststelle Volksschulbildung nicht erklären, wie Martina Krieg schreibt.

Kleine Schulen leiden stärker unter Lehrermangel

Laut einem aktuellen Artikel der «Luzerner Zeitung» trifft der Lehrermangel besonders die kleineren Schulen hart. Denn können Stellen nicht besetzt werden, bleibt meist nur die Möglichkeit, fehlende Pensen im bestehenden Team aufzuteilen – oder eine Klasse auf mehrere andere Klassen aufzuteilen.

Sind das Lehrerteam oder die Anzahl Klassen aber klein, ist eine solche Umverteilung nur erschwert möglich, so die Zeitung. Schlimmstenfalls kann es zu übergrossen Klassen kommen. Solche muss der Kanton Luzern bewilligen.

Hinweis: Der Artikel wurde nach der Veröffentlichung mit Informationen der Dienstelle Volksschulbildung ergänzt.

Verwendete Quellen
  • Blog des Bildungs- und Kulturdepartements Kanton Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit der Dienststelle Volksschulbildung
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
0 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon