Luzerner erhalten Löhne nicht

Wegen Firmenpleiten: Arbeitslosenkasse zahlt deutlich mehr

Insbesondere Angestellten der Baubranche musste die WAS Luzern 2023 Insolvenzentschädigungen zahlen. (Bild: Symbolbild: wia)

Die Arbeitslosenkasse der WAS Luzern hat im Jahr 2023 doppelt so viele Insolvenzentschädigungen gezahlt als in den Vorjahren. Mit diesen deckt sie Löhne nach Firmenpleiten. Mögliche Gründe gibt es einige.

1,55 Millionen Franken Insolvenzentschädigungen hat die WAS Luzern 2023 bezahlt. Diese bezahlt die Arbeitslosenkasse Angestellten, die bei einer insolventen Firma noch Löhne offen haben. Während maximal vier Monaten sind offene Lohnforderungen gedeckt. Die eineinhalb Millionen Franken für Entschädigungen sind doppelt so viel als noch im Jahr 2022. Letztmals musste die WAS Luzern 2016 so viel Geld dafür in die Hand nehmen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

191 Angestellte aus 26 Betrieben haben die Entschädigungen 2023 erhalten, die meisten davon stammen aus der Baubranche. Die WAS Luzern erklärt sich den Anstieg mit deinem «Nachhol-Effekt» nach Corona. 2021 und 2022 gingen sehr wenige Unternehmen pleite, nun ziehen sie wieder an (zentralplus berichtete). Mit Bezug auf die Baubranche könnten zudem die gestiegenen Hypotekarzinsen eine Rolle spielen. Dadurch wird weniger gebaut, wodurch die Bauunternehmen die Konkurrenz stärker spürten (zentralplus berichtete).

Konkursreiterei in Baubranche – kein neues Problem

Der Geschäftsführer des Luzerner Baumeisterverbands, Kurt A. Zurfluh, erwähnt gegenüber der Zeitung zudem schwarze Schafe in der Branche, die den Landesmantelvertrag nicht einhielten. Etwa sogenannte Konkursreiter, die Firmen kurz vor der Pleite aufkaufen, in einen anderen Kanton zügeln und dort weiter geschäften – obwohl das Unternehmen längst Konkurs wäre (zentrlaplus berichtete).

Oder gemäss Unia-Gewerkschafter Giuseppe Reo gingen Betriebe auch Konkurs, um den Angestellten keine Löhne mehr zahlen zu müssen. Schwarzarbeit nehme zu. Schweizer Unternehmen würden Bauarbeiter aus dem Ausland rekrutieren, ihnen anfangs einen tiefen Lohn zahlen und diesen Monat für Monat mehr drücken. Bis nach 90 Tagen die Arbeitserlaubnis für EU-Bürger endet und sie wieder ausreisen müssen.

Verwendete Quellen
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