Immer mehr Barbershops und Co.

Emmer Politiker will Coiffeuren auf die Finger schauen

Ein Emmer Einwohnerrat will wissen: Halten alle Coiffeure und Barbershops die gesetzlichen Bestimmungen ein? (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Nagelstudios, Barbershops und Billig-Coiffeure: Gemäss dem unabhängigen Emmer Einwohnerrat Paul Jäger schiessen diese «wie Pilze aus dem Boden». Er will vom Gemeinderat wissen, ob sich diese ans Gesetz halten.

Schicke Nägel und «Seiten auf null» für wenig Geld: Günstige Nagelsalons, Barbershops und Coiffeure sind in den letzten Jahren in Emmen «aus dem Boden geschossen», beobachtet Paul Jäger. Doch gerade solche Lokale werden argwöhnisch beobachtet. Darin komme es immer wieder zu Gesetzesverstössen, schreibt der unabhängige Emmer Einwohnerrat in einem kürzlich eingereichten Vorstoss. Falsch abgerechnete Löhne, Schwarzarbeit, Geldwäscherei bis zu Drogenhandel und Zwangsprostitution, zählt er auf.

Er will vom Emmer Gemeinderat deshalb wissen, ob er einen Überblick über die Lokale der genannten Branchen hat. Und ob und wie oft er entsprechende Lokale kontrolliere. Zudem fragt Jäger, ob die Gemeinde regelmässigere Kontrollen plane. Weiter will er wissen, ob die Gemeinde sich bei Bund und Kanton für mehr Interventionsmöglichkeiten einsetzt.

Jäger ist nicht der erste Politiker der Region, der das Thema aufgreift. Bereits auf Kantonsebene waren Billig-Coiffeure Thema, zuletzt 2020/21 (zentralplus berichtete). Damals hat der Kanton Luzern Coiffeure verstärkt kontrolliert und kam zum Schluss: Grobe Verstösse habe er nirgends festgestellt. Jedoch zeigte eine Kontrolle der Paritätischen Kommission für das schweizerische Coiffeurgewerbe 2019 bei rund zwei Dritteln der Betriebe Abweichungen zum Gesamtarbeitsvertrag. Auch in Zug waren Billig-Coiffeure unlängst Thema. Dort hielt die Regierung fest, dass bei wenigen Kontrollen Verstösse gegen das Ausländergesetz und bei Lohnkontrollen festgestellt wurden (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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