Partei übt bereits Kritik

Für diesen Job gibt Ständerat Damian Müller drei Ämter ab

FDP-Ständerat Damian Müller wird neuer Verwaltungsratspräsident der Luks-Gruppe. (Bild: zvg)

Der Luzerner Ständerat Damian Müller wird neuer Verwaltungsratspräsident der Luks-Gruppe. Damit sind nicht alle glücklich.

Die Regierungsräte der Kantone Luzern und Nidwalden hätten Damian Müller nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren als neuen Verwaltungsratspräsidenten des Luzerner Kantonsspitals nominiert, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Luzern.

Die Neubesetzung der Funktion sei notwendig, da der bisherige Verwaltungsratspräsident der Luks-Gruppe, Ulrich Fricker, seine Tätigkeit altershalber per Ende Juni beendet.

Regierungsrätin Michaela Tschuor zu der Nominierung: «Damian Müller kennt das Gesundheitssystem und die entsprechenden Herausforderungen sehr gut. Zudem ist er bestens vertraut mit dem strategischen Handeln im politisch geprägten Umfeld und er verfügt über die notwendigen Kompetenzen und Führungsqualitäten für diese anspruchsvolle Position. Darüber hinaus ist er hervorragend vernetzt, kommunikativ stark, dynamisch sowie im Kanton Luzern verwurzelt.»

Müller will Fachkräftemangel und Digitalisierung anpacken

Für das neue Amt muss der FDP-Ständerat nun mit seinen anderen Mandaten jonglieren und einige abtreten. So werde er per Mitte 2024 sein 40-Prozent-Pensum als Senior Berater einer Versicherung zugunsten des Verwaltungsratspräsidiums aufgeben, heisst es in der Mitteilung. Weiter werde der 39-Jährige sein Amt im Verwaltungsrat des Sozialversicherungszentrums Was Wirtschaft Arbeit Soziales, sowie jenes im Verwaltungsrat der SWS Medien AG abgeben.

An einer Pressekonferenz am Montag erklärte Müller wie er die Gesundheitsversorgung im Gebiet des Luks anpacken will: «Mein Augenmerk liegt darauf, die Gesundheitsversorgung langfristig und auf qualitativ hochstehendem Niveau sicherzustellen und gleichzeitig auch weiterhin über eine stabile finanzielle Basis zu verfügen.» Unter anderem stehe für ihn die Weiterentwicklung der Spitäler in Luzern, Sursee, Wolhusen und Stans im Fokus. Er betonte zudem, dass es weitere Anstrengungen unter anderem bei der Digitalisierung sowie im Umgang mit dem Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel brauche. 

An den Generalversammlungen der Spitäler Luzern und Nidwalden im Mai soll Müller als Verwaltungsratsmitglied und per 1. Juli als neuer Verwaltungsratspräsident definitiv gewählt werden.  

SP sieht Interessenkonflikte und reicht Vorstoss ein

Mit der Nominierung Müllers sind aber nicht alle zufrieden. So meldet sich am Montag, nachdem der Kanton die Personalie vermeldet hat, die SP des Kantons Luzern. «Die SP lehnt diesen politisch unsensiblen und fachlich schwer begründbaren Personalentscheid ab», schreibt die Partei in einer Mitteilung. Dies, weil sich Interessenskonflikte abzeichnen würden. «Ein Spitalpräsident als Präsident der ständerätlichen Gesundheitskommission dürfte auch in Bern zu reden geben und stellt den Kanton Luzern in ein schlechtes Licht», heisst es in der Mitteilung der SP.

Die SP hat nun ein Vorstoss im Kantonsrat eingereicht, mit der Forderung nach Klarheit. Etwa will sie unter anderem wissen, ob der Regierungsrat kein Problem in der Nominierung von Damian Müller erkennt, welche Qualifikationen Müller denn nun genau mit sich bringt oder wie das Auswahlverfahren ausgesehen hat.

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10 Kommentare
  • Profilfoto von Mona
    Mona, 24.04.2024, 08:06 Uhr

    Damian Müller ist dafür bestens geeignet, er hat viel Erfahrung. Dieser Entscheid ist erfreulich. Die SP hätte wohl jeden Kandidaten hinterfragt und bekämpft, wenn er nicht aus den eigen Reihen kommt.

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  • Profilfoto von Ruedi Habegger
    Ruedi Habegger, 22.04.2024, 18:49 Uhr

    Bravo, sehr gute Wahl. Mal ein vernünftiger Entscheid in der Krisenregion Luzern. Damian Müller ist guter, kompetenter Mann und nicht so ein sozialer SPler, der alles andere als sozial ist!

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 25.04.2024, 10:32 Uhr

      Ja, Herr Habegger, so ist das halt. Die einen lieben die asozialen Lobbyisten, die für die Krankenkassen, für die Ärzte, für die Medtech-Branche usw. kämpfen und uns allen höhere Prämien bringen. FDP – aus Liebe zum Geld. Und die anderen lieben die sozialen SPler, die für tiefere Prämien und gegen den grusigen Gesundheits-Filz kämpfen.

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  • Profilfoto von Libero
    Libero, 22.04.2024, 15:17 Uhr

    Ständerat Damian Müller ist ein ausgezeichneter Kommunikator und eine gewinnende Person.
    Bei den Dampferfreunden hatte er das Miliz-Präsidium wegen Überlastung abgegeben. Das Luks-Präsidium bringt rund CHF 200'000 neben der Ständerats-Arbeit (gut CHF 150'000) und den rund einem haben Dutzend weiteren offiziellen Mandaten gemäss Parlamentsdienste.
    Mit seinen Fähigkeiten kann er allenfalls die Spitaldichte (Wolhusen, Sarnen usw.) in der Innerschweiz reduzieren und helfen, die Gesundheitskosten zu reduzieren.
    Herr Müller ihnen wünschen wir viel Erfolg,

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 25.04.2024, 10:33 Uhr

      Glauben Sie ernsthaft, dass der neue Heiland in der LUKS-Führung den LUKS-Standort Wolhusen schliessen wird?

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 22.04.2024, 14:58 Uhr

    Schon mal auf Lobbywatch nachgesehen, was Damian Müller so alles am Laufen hat? Unter anderem besitzt er eine eigene Beratungs-Bude, mit der er gemäss Firmenregister Zefix Beratungen von "Verbänden, Unternehmen, Behörden und Einzelpersonen in politischen Fragen sowie damit verbundene Analysen, die Erarbeitung von Strategien und deren Umsetzung, öffentlichkeitswirksame Kommunikation und Medienarbeit" macht. Wenn das mal kein fetter Interessenskonflikt zu seinem theoretischen Haupt-Job ist. Daneben sitzt Herr Müller auch noch bezahlterweise im "Forum Gesundheit Schweiz", das ist eine Deckmäntelchen-Lobbyorganisation für unsere liebsten Prämien-Treiber (santésuisse, pharmasuisse, FIPS etc.). Von der Abgabe dieses Pöstchens lesen wir in der obigen Mitteilung lustigerweise nichts. Ganz sicher ein Versäumnis bei der Kommunikation? Ach, das kann ja mal vorkommen.

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    • Profilfoto von Rene
      Rene, 23.04.2024, 07:12 Uhr

      So funktioniert bürgerliche Politik. Es geht vorallem ums eigene Portemonnaie. Die nötigen Stimmen erhält man, wenn man kurz vor den Wahlen gegen Eritreer hetzt. Und die Leute fallen immer wieder darauf herein. Und wenn die Prämien nicht runter gehen sind natürlich wieder die Eritreer schuld.

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  • Profilfoto von Loris Fabrizio Mainardi
    Loris Fabrizio Mainardi, 22.04.2024, 10:47 Uhr

    Eine Fehlberufung wegen Interessenkonflikten: wie sollen die Kostenprobleme des Gesundheitssystems gelöst werden, wenn Bundesparlamentarier kantonale Spitäler präsidieren?

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    • Profilfoto von Yannick Hagmann
      Yannick Hagmann, 22.04.2024, 18:10 Uhr

      Und dazu nebenbei von der FMH und Santesuisse Lobbygelder kassieren.. Da muss man sich über steigende Krankenkassenprämien wahrlich nicht wundern.

      Die Good Governance im Kanton Luzern erinnert immer mehr an diejenige in Italien.

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  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 22.04.2024, 10:40 Uhr

    Leistungserbringer tun alles dafür, dass die Gesundheitskosten nicht sinken. Wie lange machen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger diesen Nonsens eigentlich noch mit? Als Verwaltungsratspräsident setzt sich Ständerat Müller nicht für die Interessen des Prämienzahlers ein.

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