Versuchte Tötung: Angeklagter setzt sich ins Ausland ab

Das Luzerner Kriminalgericht ordnet bei einem 37-jährigen Angeklagten die Erstellung eines forensisch-psychiatrischen Gutachtens. Doch der wegen versuchter vorsätzlicher Tötung in Eich Angeklagte ist verschwunden.

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Redaktion zentralplus

Mit einem Tritt ins Gesäss soll der 37-Jährige im Herbst 2022 auf einer Baustelle in Eich einen Arbeitskollegen in einen fast fünf Meter tiefen Schacht gestossen haben. Das Opfer verletzte sich, der mutmassliche Täter wurde wegen versuchter vorsätzlicher Tötung angeklagt.

Anfang September forderte die Staatsanwaltschaft Sursee für den 37-Jährigen eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren sowie einen Landesverweis von 12 Jahren. Der Angeklagte mit polnischem Pass gab die Tat zu, betonte aber, dass er niemanden habe verletzten wollen (zentralplus berichtete).

Verfahren wegen versuchter Tötung in Eich stillgelegt

Nun kommt das Luzerner Kriminalgericht zum Schluss, dass die Staatsanwaltschaft Sursee ein forensisch-psychiatrisches Gutachten in die Wege zu leiten habe, wie «Pilatus Today» schreibt. Bis zum Vorliegen des Gutachtens werde das Verfahren deshalb stillgelegt.

Dies könnte dauern. Denn der 37-jährige Beschuldigte ist gemäss dem Kriminalgericht im Herbst 2022 trotz dringendem Tatverdacht und offensichtlicher Fluchtgefahr nach 27 Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Seither befindet er sich vermutlich in Polen, sagt der Verteidiger. Die Staatsanwaltschaft Sursee dürfte somit auf Rechtshilfe der polnischen Behörden angewiesen sein.

Angeklagter war in psychiatrischer Behandlung

Laut Zeugenbefragungen habe sich der Beschuldigte in der Woche vor der Tat seltsam verhalten. Er habe vor der versuchten Tötung unter anderem die Arbeit auf der Baustelle in Eich verweigert und teilweise nicht reagiert, wenn man ihn ansprach. Ein Zeuge gab an, dass er im Kopf «wie in einer anderen Welt» gewesen sei.

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Auch gab der Beschuldigte bei einer Einvernahme an, einst in psychiatrischer Behandlung gewesen zu sein. Damals habe er seine Arbeit verloren, da er sich nicht mehr habe konzentrieren können. Der Psychiater verschrieb ihm Medikamente, welche er später absetzte, schreibt «Pilatus Today».