Investigative Recherchen

Hammetschwand-Lift: Spielte Betreiberin mit Sicherheit?

Die Spitze des höchsten Aussenlifts von Europa auf dem Bürgenstock. (Bild: Bürgenstock Hotels AG)

Die Hammetschwand-Lift AG soll von einem Ingenieur verlangt haben, den Lift für sicher zu erklären, obwohl er eine Sanierung empfahl. Sie weist die Vorwürfe zurück.

Der Hammetschwand-Lift auf dem Bürgenstock musste im Sommer 2019 plötzlich stillstehen – aus Sicherheitsgründen. Bei Routinekontrollen sei aufgefallen, dass die Verankerung des Liftgerüsts im Felsen überprüft werden muss, schrieb die Betreiberin (zentralplus berichtete). Anschliessend wurde der Lift aufwendig saniert.

Nun zeigt eine Recherche von «SRF Investigativ», dass dies nur ein Teil der Geschichte ist. Gemäss des Abschlussberichts eines Schwyzer Ingenieursbüro waren die Ankerstangen zwischen Liftgerüst und Fels stark von Rost angegriffen. Für die Betreiberin sei das keine Neuigkeit gewesen: Denn ein Nidwaldner Ingenieurbüro habe sie bereits 2017 darüber informiert und empfohlen, die Verankerungen zu sanieren.

Wie die Recherchen von «SRF Investigativ» zeigen, soll die Betreiberin vom Nidwaldner Ingenieur mehrfach verlangt haben, die Sicherheit des Lifts bis Saisonende zu bestätigen. Dieser habe abgelehnt und den Auftrag beendet. Der höchste Aussenlift von Europa wird von der Hammetschwand-Lift AG betrieben, die zum Grossteil dem Bürgenstock Resort gehört. Die Firma weist gegenüber «SRF» die Vorwürfe zurück – der Lift war und sei sicher.

Die Sperrungen des Lifts, der auf einer Luzerner Exklave im Kanton Nidwalden liegt, sorgten dieses Jahr beim Pächter des Bergrestaurants Hammetschwand für Ärger. Er hat seine Verpächterin, die Bürgerstock Hotels AG, verklagt und sein Restaurant nach Ostern nicht geöffnet. Ein «wirtschaftlicher Betrieb» sei unmöglich, wenn der Lift während der Saison ständig gesperrt sei (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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