Für Praxis ist Weggang «eine Katastrophe»

Kinderärztin verlässt Praxis in Oberägeri

Der Ärztemangel ist akut. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Eine beliebte Kinderärztin verlässt die Praxis Gesundheitspunkt Oberägeri. Im «gegenseitigen Einvernehmen» sei das Arbeitsverhältnis aufgelöst worden, so der Geschäftsführer. Die Kinderärztin sagt, dass sie weggeht, weil die Praxis ihr keine «langfristige Perspektive» biete.

Sabine de Lage, eine Kinderärztin der Praxis Gesundheitspunkt Oberägeri (PGO), verlässt die Praxis per Ende September. Darüber seien die Familien in einem Infobrief der Praxis kürzlich informiert worden, wie die «Zuger Zeitung» berichtet. Die Praxisleitung habe diesen Schritt damit begründet, dass man die «persönlichen Wunschvorstellungen» der Ärztin nicht habe erfüllen können.

Auf Anfrage der Zeitung sagt der Geschäftsleiter, Emil Schalch, dass man das Arbeitsverhältnis im «gegenseitigen Einvernehmen» aufgelöst habe. «Lange und intensiv haben wir zuvor nach einer Lösung gesucht und verschiedene Optionen geprüft», wird er zitiert. Aber sie hätten Sabine de Lage kein Angebot machen können, das ihren neuen Lebensumständen genügend Rechnung getragen hätte. Sie sei nun an den Zürichsee und in Stadtnähe gezügelt, wo sie auch in der Nähe eine neue Arbeitsstelle gefunden habe.

Weggang sei «nicht nur ein Problem, sondern eine Katastrophe»

«Der Weggang einer Ärztin ist für eine Landpraxis in der heutigen Zeit des grassierenden, krassen Ärztemangels nicht nur ein Problem, sondern eine Katastrophe», so Schalch weiter.

Die Kinderärztin selbst sagt, dass es ihre eigene Entscheidung gewesen sei, «da ich eine langfristige Perspektive für meine Passion – die qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen – brauche, die der GPO bedauerlicherweise keineswegs darstellt».

Gemeinde in engem Austausch mit Praxis

Wie die «Zuger Zeitung» weiter schreibt, habe die Praxis einen Rahmenkredit in der Höhe von 300’000 Franken für den Zeitraum von Januar 2024 bis Dezember 2026 von der Gemeinde erhalten. Diese werde für die «für die Finanzierung von medizinischen Leistungen mit einem Mehrwert für die Bevölkerung» eingesetzt sowie für die Nachfolgesuche für die Leitung des Gesundheitspunktes.

Der Gesundheitspunkt sei mit Hochdruck daran, eine Nachfolgelösung für Sabine de Lage zu suchen. Die Gemeinde sei in engem Austausch mit der Praxis, auch in Bezug auf die Nachfolge von Emil Schalch.

Hinweis: Sabine de Lage legt gegenüber zentralplus wert auf die Feststellung, dass der Arbeitsvertrag nicht in «gegenseitigem Einvernehmen» aufgelöst worden sei, sondern dass sie ihn «regelkonform unter Wahrung der vertraglichen Fristen gekündigt» habe.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Zuger Zeitung»
  • Stellungnahme von Sabine de Lage
0 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon